Mit dem Hund im Auto unterwegs

Wie bei so vielen Themen mit unseren 4beinern,  gibt es nicht den pauschalen Transporttipp. Das ist allein schon durch die Größenunterschiede der Hunde, Veranlagungen und Erfahrungen unserer Hunde nicht möglich. Es kommt auch darauf an, welchen Autotyp man fährt. Ob Limousine, Kombi, Kleinbus,…

Zu bedenken ist immer wo sich der Hund wohl fühlt.  Viele Hundehalter haben schon die Erfahrung gemacht, dass einfach durch das Verändern der Sitzposition im Auto der Hund plötzlich entspannt mitfahren kann oder auch die Übelkeit kein Thema mehr war. Ein Hund der immer winselt in der Box und schon das Einsteigen in dieses einem Drama gleicht, könnte ein völlig entspannter Mitfahrer sein, wenn er auf der Rückbank mit einem Sicherheitsgurt gesichert wäre.

Große Menschen kennen es, wie ungemütlich – ja schon schmerzhaft es ist, wenn man sich über längere Zeit zwischen zwei Sitzen eingequetscht befindet wie z. B. in einem Bus oder Flugzeug. Oder wie ungemütlich es ist auf einem harten Stuhl zu sitzen. Und wie fühlt es sich an, in einer zu kleinen Box 1 Stunde zu sitzen/liegen, die sich aufheizt weil die Frischluft nicht ausreichend bis ins Heck kommt und die Sonne von hinten direkt auf einen scheint. Bei meinen Chihuahuas ist es die Kälte. Im Winter finden sie Autofahren furchtbar, weil sie erstmal frieren bis sich das Auto aufheizt. Daher habe ich eine Standheizung, die das Auto schon auf Temperatur bringt bis wir losfahren. Finde ich auch sehr angenehm ;-).

Mit diesen Gedanken kommst du bestimmt auf die richtige Transportlösung für deinen Hund.

Aber nicht nur während der Fahrt sollte man auf die Temperaturen achten. Auch wenn das Auto geparkt wird, muss ein Aufheizen des Autos verhindert werden. Und was immer wieder nicht bedacht wird – das Auskühlen gerade bei Hunden die klein sind oder kein ausreichendes Fell haben um die kalten Temperaturen auszugleichen. Die folgende Tabelle zeigt sehr deutlich, wie schnell sich ein Auto schon nach nur 5 Minuten aufheizt.

 

 

 

Gut zu wissen, was der Gesetzgeber in der Straßenverkehrsordnung vorgibt!

Straßenverkehrsordnung
Paragraph 22 der StVO legt fest, wie die Ladung im Auto gesichert sein soll:

Jede Ladung muss so gesichert sein, dass sie „selbst bei Vollbremsung oder plötzlicher Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen, hin- und herrollen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm erzeugen kann.

Paragraph 23 der StVO:
Wer ein Fahrzeug führt, ist dafür verantwortlich, dass seine Sicht und das Gehör nicht durch die Besetzung, Tiere, die Ladung, Geräte oder den Zustand des Fahrzeugs beeinträchtigt werden.

Bußgeldkatalog: bei Missachtung der Vorschriften zur Ladung (bitte immer aktuelle Fassung beachten)

Bei nicht korrekter Sicherung der Ladung gemäß §22:  35 €.
Ist die Ladung nicht korrekt gesichert und es kommt zusätzlich zur Gefährdung anderer: über 60 € Bußgeld und einen Punkt in Flensburg!
Ladung nicht korrekt gesichert und es kam zu einem Unfall: 75 € und einen Punkt in Flensburg.

Hunde im Auto zu transportieren, ist laut der StVO gestattet, vorausgesetzt die Tiere sind entsprechend gesichert, z.B. durch einen Hunde-Autositz, durch eine Transportbox oder einen Sicherheitsgurt. Eine Anschnallpflicht für Hunde ist aber nicht vorgeschrieben. Hunde werden gesetzlich wie eine „Ladung“ behandelt.

Was man auch bedenken sollte ist, dass die Rettungskräfte bei einem ungesicherten Hund unter Umständen nicht rechtzeitig helfen können, da der ungesicherte Hund im Auto in der Panik oder auch weil er seinen Menschen verteidigen will niemanden ins Auto lässt!

Transportbox

Was muss eine Hundetransportbox gewährleisten:

Der Hund muss darin sitzen, stehen, liegen und sich drehen können. Hier wird es bei den großen Rassen schon grenzwertig, da die Boxen, die das erfüllen meistens nicht mehr ins Auto passen. Daher ist es bei großen Rassen ratsam, sie über ein Trenngitter im Kombi oder einen Anschnallgurt auf der Rückbank zu sichern.

 

 

 

 

 

 

 

Die Box sollte stabil sein, so dass sie bei einem Unfall oder auch gegen das Gepäck und Einkäufe den nötigen Schutz bietet. Hier werden die Aluboxen empfohlen. Es gibt aber auch Stoffboxen und Kunststoffboxen. Es gibt Hersteller, die Boxen nach Maß machen. Preislich gibt es hier natürlich große Unterschiede.

Die Box sollte so beschaffen sein, dass ein Temperaturaustausch stattfinden kann, damit sich der Boxeninnenraum nicht zu sehr aufheizt. Die Box muss gegen ein Verrutschen im Auto fixiert werden!

Nicht für jeden Hund ist eine Box die richtige Lösung. Besonders Auslandshunde haben oft traumatische Erfahrungen, wenn sie nach dem Einfangen in die Boxen gesperrt werden und auf ihrer langen Fahrt ins neue Zuhause viel Stress erlebt haben. Andererseits kann eine Box die Lösung sein für Hunde die bei der Fahrt Angst haben oder an Übelkeit leiden. Es muss also getestet werden, ob der Hund die Box gut annimmt. Und man sollte das in Ruhe testen und trainieren und nicht bei der Urlaubsreise!

Zum Thema Reisen mit Hund gibt es hier noch einige Tipps Artikel pro mobil – tierisch unterwegs

Wenn dein Hund nicht gerne ins Auto steigt, bei der Fahrt Randale macht oder Angst hat und du keine Idee mehr hast, wie du ihm helfen kannst, findest du hier kompetente Hilfe in deiner Nähe:

https://www.gewaltfreies-hundetraining.com/

https://www.ibh-hundeschulen.de/

https://stresstrainerinnen-svh.com/

Damit das Autofahren zum Vergnüngen wird.

Gut vorbereitet und ausgerüstet wünsche ich dir und deinem Hund gute Fahrt!

Deine Tani & die Hundebande